Der nationalsozialistische Völkermord an 5-6 Millionen Juden ist eines der grausamsten Verbrechen der Menschheitsgeschichte. Gerade junge Menschen, die in der Schule damit konfrontiert werden, haben Probleme, sich das komplette Ausmaß vorzustellen. Sie fragen sich dann, auf welcher Seite ihre Vorfahren standen? Manche begegnen dem Nationalsozialismus als wäre es ein böses Märchen und nicht ein Stück unserer Zeitgeschichte. Doch das ist gefährlich. Es kann dazu führen, dass der Holocaust nicht ernst genommen wird und Witze darüber als lustig angesehen werden.
So ging es der 15-Jährigen Schülerin Emilia aus Berlin. Ihre Klassenkollegen benutzten plötzlich „Jude“ als Schimpfwort und begrüßten sich mit dem Hitlergruß. Irgendwann wurden sogar volksverhetzende Fotos über den Gruppenchat verschickt. Darunter war zum Beispiel eine Rauchwolke mit der Unterschrift „jüdisches Familienfoto“. Da hat es der Schülerin endgültig gereicht: Sie sagte ihren Klassenkameraden die Meinung und zeigte den Mitschüler wegen Volksverhetzung an.
Oft ist es schwer, sich gegen laute und dominante Stimmen durchzusetzen. Aber wenn Gedankengut verbreitet wird, das schon einmal in der Geschichte zum Mord an unschuldigen Menschen geführt hat, muss man einfach etwas tun.
Was würdest du tun, wenn dir das Gleiche wie Emilia passieren würde? Würdest du dich trauen, den Mund aufzumachen oder würdest du mit den anderen mitmachen?