Wer bist du und was machst du?
Mein Name ist Philipp, ich bin 32 Jahre alt und arbeite beim Roten Kreuz Niederösterreich als Abteilungsleiter Migration & Suchdienst. Im Privatleben bin ich Spaziergänger, Hundehalter, Läufer, Spaßmacher, Freund, Sohn, Bruder, Partner, Himbeeren-Hasser, Weltverbesserer und Kaffeetrinker.
Wie hat dein Werdegang nach dem YLT ausgeschaut?
Nachdem ich 2005 am YLT teilgenommen habe – damals noch unter der Bezeichnung „gesamtösterreichische Schulsprechertagung“ – habe ich ab 2006 im Team mitgearbeitet und schließlich 2011 bis 2014 das Camp geleitet. Parallel war ich 11 Jahre am internationalen Freundschaftscamp des ÖJRK als Teamer und Campleiter beschäftigt. Gegipfelt ist meine Freiwilligenkarriere dann in der Funktion als Jugendvertreter in der Präsidentenkonferenz des Roten Kreuzes. Dort war es meine Aufgabe, die Interessen von Kindern und Jugendliche im höchsten internen Gremium zu vertreten. Darüber hinaus bin ich heute noch als Youth on the Run-Instruktor und Moderator bei diversen Veranstaltungen tätig. Die Jugendarbeit macht mir noch immer großen Spaß – daher bin ich auch nach wie vor für das ÖJRK tätig. Frei nach Severus Snape: „After all these years? Always!"
Was hast du vom YLT für deinen weiteren Lebensweg mitgenommen?
Das YLT gab mir ein Verständnis dafür, welche Möglichkeiten man als Mitglied der Organisation hat. Zu spüren, dass wirklich für jeden Charaktertyp und jede persönliche Stärke der passende Platz im Roten Kreuz vorhanden ist, war, und ist auch heute noch, faszinierend. Ich habe in den vielen Jahren, in denen ich Jugendliche begleiten durfte, immer wieder gesagt: Ich bin nicht gut, wenn es um handwerkliche Tätigkeiten geht, aber ich kann gut organisieren und reden. Und mit diesen Stärken gibt es im Roten Kreuz genauso einen Platz für mich, wie für jemanden, der handwerklich begabt ist oder ganz andere Talente hat als ich. Gleichzeitig gab mir das YLT das notwendige Rüstzeug für meine Tätigkeit als Jugendvertreter in der Organisation mit und stellte die Weichen für meine internationale Arbeit. Wäre ich nicht am YLT gewesen, hätte ich vielleicht mein Potential nicht in dem Ausmaß kennenlernen und ausschöpfen können, wie ich es getan habe.
Was war für dich der coolste Moment beim YLT?
Ich erinnere mich noch genau daran: Als ich – damals in Bad Ischl – angekommen bin, war ich sehr verunsichert. Ich hatte wenige Informationen, was mich erwarten würde und ich hatte auch keinen Plan, was in dieser Woche passiert. Ich wusste nur, dass ich auf eine Ausbildungswoche fahre und dort neue Leute kennen lernen werde. Aber gleich nach der Ankunft, als ich die herzliche Art der Teamer_innen und der anderen Teilnehmer_innen spürte, konnte ich ICH sein und mich vollends auf das Erlebnis einlassen. Die Woche entwickelte sich zu einer der spannendsten meines Lebens und ich denke noch heute gerne daran zurück. Ich habe auch heute noch Freundschaften aus der damaligen Zeit – Freunde, die mich nun mein halbes Leben begleiten und es hoffentlich für den Rest tun werden.