- Home
- > Identität
- > Homosexualität
- > Es wird besser
- → Es wird besser
Es wird besser
Im Gespräch mit Feri Thierry.
Sich selbst nicht zu kennen ist die eine Sache, jedoch sehr wohl zu wissen wohin man gehört allerdings nicht zu wissen wie man zu sich selbst stehen soll, nochmal eine ganz andere.
Viele gerade junge Menschen die homosexuell, bisexuell oder transident sind stecken in einer Phase ihres Lebens in der sie beginnen zu realisieren, dass sie eine andere Zuneigung empfinden als vielleicht viele andere Menschen in ihrem Umfeld. Oftmals können sie aber nicht abschätzen wie die Reaktionen ihrer Umwelt auf diese Tatsache sein werden und haben daher Angst zu sich selbst zu stehen.
Um Menschen in genau dieser schwierigen Situation zu helfen wurde 2010 das Projekt "Its getting better" ins Leben gerufen um mittels Videobotschaften homosexuellen, bisexuellen und transidenten Menschen eine Stütze zu sein, ihnen Mut zu machen und ein Zeichen zu setzen.
Wie ist "Es wird besser" entstanden und was ist die Idee dahinter?
"Es wird besser" ist 2010 in den USA entstanden. Nach einer Reihe von Selbstmorden von LGBT-Jugendlichen (lesbian, gay, bisexuell, transgender) entschloss sich der Journalist Dan Savage mit seinem Partner, ein Video online zu stellen, in dem die beiden ihre Geschichte erzählen - die Geschichte ihres Coming-outs und allem, was damit verbunden war. Ihre Intention dahinter war so, wie das Projekt heute auch ist das sich daraus entwickelt hat: Wir wollen Jugendlichen, die vor ihrem Coming-out als schwul, lesbisch, bisexuell oder transident stehen, Mut machen und Zuversicht geben. Wir zeigen ihnen in Form von Video-Botschaften, dass sie nicht alleine sind, dass es vielen Menschen genauso geht wie ihnen und dass sie sicher sein können: Es wird besser.
Was hat euch persönlich dazu bewegt das Projekt auch nach Österreich zu holen?
Auch wenn wir in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht haben, ist die gesellschaftliche Akzeptanz von Schwulen, Lesben, Bisexuellen und Transidenten noch immer nicht umfassend gegeben. Solange es Jugendliche gibt, die aus Angst vor ihrer Umgebung an Selbstmord denken, solange es Bullying und Mobbing an Schulen gibt, solange Menschen unterdrückt werden, weil sie anders sind, braucht es dieses Projekt.
Wie ist das Feedback der Leute zum Projekte?
Durchwegs positiv. Immer mehr Menschen melden sich und liefern Video-Botschaften. Und viele Jugendliche freuen sich darüber, dass sie eine Anlaufstelle haben, an die sie sich wenden können.
Findet ihr es wichtig dass sich auch Organisationen oder Unternehmen zu Wort melden?
Wir freuen uns auch über Videos von Organisationen oder Unternehmen, weil sie Jugendlichen zeigen, dass es nicht nur ein paar wenige, einzelne sind, die ihnen Mut und Zuversicht zusprechen. Bekannte Organisationen und Unternehmen oder berühmte Personen verstärken das Gefühl, nicht alleine zu sein.
Jede Nachricht ist für sich großartig, weil sie eine persönliche Geschichte erzählt.
Warum sind aufbauende Worte gerade für junge Menschen so wichtig?
Jugendlichen fehlen oft Menschen, denen sie sich anvertrauen können. Gleichzeitig befürchten sie, alleine mit ihren Gefühlen zu sein, weil sie schlicht niemanden kennen, mit dem sie sich identifizieren können. Sie sind verunsichert und unerfahren. Deshalb brauchen sie Zuspruch von Menschen, die wissen, wie es diesen Jugendlichen geht - weil sie es selbst erfahren haben.
Es gibt keinen Satz, der es besser ausdrücken würde als "Es wird besser". ;-)