Mohammad Zazai ist im Juni 2015 ohne ein Wort Deutsch zu können und mit mangelhafter Volksschulbildung in Österreich angekommen. Seit Dezember 2016 lebt er in Bruck/Leitha. Seine oberste Priorität war es, Deutsch zu lernen. Er schaffte es, einen Platz in der Integrationsklasse der HAK zu ergattern. Im November des darauffolgenden Jahres war es so weit, dass er bei der Team Österreich Tafel mithelfen konnte.
Es folgten diverse Aus- und Fortbildungen, die es ihm ermöglichten, bei der Jugend aktiv zu werden, was mit der Gruppenleiterausbildung 2020/21 seinen Höhepunkt fand. Parallel dazu engagierte er sich in der Senior:innen-Betreuung und Betreute Reisen.
Die Rettungssanitäter-Ausbildung fiel großteils in die Pandemiezeit, weshalb sich die praktische Ausbildung äußerst schwierig gestaltete. Die Prüfung hat er im Dezember 2020 bestanden. Seit damals ist er auch im Projekt XChange involviert und unterstützt Asylberechtigte bei der Familienzusammenführung.
Privat konnte er sich nicht nur einem Platz in der BHAK Bruck/Leitha sichern, er hat es bis in die Maturaklasse geschafft. Im Vorjahr initiierte er eine schulweite Sachspendenaktion für die Team Österreich Tafel. In der HAK ist er heuer Schul- und Klassensprecher und hat über das ÖJRK den ersten Schul- Erste Hilfe Kurs organisiert. Viele seine Mitschüler wollen statt des Grundwehrdienstes den Zivildienst machen, weil Mohammad Zazai ihnen vom Roten Kreuz vorgeschwärmt hat.
Er spricht mehrere exotische Sprachen und steht seinen Kolleg/innen bei Einsätzen (z.B. Flüchtlingsbetreuung) als Dolmetscher zur Verfügung.
Wahrscheinlich gibt es noch viel Positives über das Engagement Mohammad Zazais beim RK zu sagen, wovon ich keine Kenntnis habe. Nach wie vor trifft man ihn bei der Tafel, bei der Jugend und den Senioren, RK-Veranstaltungen oder als Sanitäter im Rettungsdienst. Für mich ist es schwer nachzuvollziehen, wie er alle seine freiwilligen Aktivitäten mit der Schule in Einklang bringt!"