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Familie verloren
Leben Eltern und Geschwister noch? Das Rote Kreuz hilft beim Suchen.
Jedes Jahr suchen die Mitarbeiter des Rotkreuz-Suchdienstes nach rund 1700 Menschen, die von ihren Angehörigen vermisst werden. Die meisten haben einander durch Naturkatastrophen oder in Kriegen verloren. Manche suchen verzweifelt nach ihren Eltern, andere nach ihren Kindern oder Geschwistern.
Flucht in alle Richtungen
Einer von ihnen ist H. A. aus Somalia: Er hat sich 2011 in der Schweiz an den Suchdienst gewandt. Seine Geschichte begann sehr viel früher, nämlich 2008, als der Krieg im somalischen Mogadischu seine Familie in verschiedene Richtungen trieb. Seine schwangere Frau floh mit drei Kindern Richtung Afgooye. Dort erzählten ihr Bekannte, dass H. A. tot sei. Doch er war am Leben und suchte verzweifelt nach seiner Familie. Nach seiner Verhaftung floh er aus Somalia und landete schließlich in der Schweiz.So weit weg, wie er glaubte, war seine Familie zu diesem Zeitpunkt nicht. Ihr wurde währenddessen in Österreich internationaler Schutz gewährt. Seine Frau stellte für ihre fünf vermissten Kinder einen Suchantrag. Ihren Mann suchte sie nicht mehr, da sie glaubte, dass er tot sei. Die Suchanträge aus der Schweiz und Österreich führten zum Volltreffer in der Datenbank. Zum großen Wiedersehen kam es im Jänner 2011. Kurz darauf wurde die Familie in Wien wieder vereint.
Verloren im Krieg
Mindestens ebenso schwierig ist die Suche von Menschen in Kriegsgebieten wie Afghanistan. Viele afghanische Familien wurden gewaltsam auseinandergerissen. Frau L. K. sucht ihren Mann und ihren 14-jährigen Sohn, die sie bei einem Angriff auf ihr Haus verloren hat. Bei der Bombardierung flüchtete sie mit zwei Kindern; ihren ältesten Sohn und ihren Mann hat sie danach nie mehr wiedergesehen.Die Suche in diesem Gebiet Afghanistans ist sehr schwierig, da die betroffene Region für das IKRK und den Afghanischen Roten Halbmond nicht zugänglich ist. Die Lage ist zu gefährlich. Dadurch sind die Helfer auf Kontaktpersonen in der Region angewiesen, die bei der Suche helfen können. Noch kann L. K. nicht aufatmen, noch sind ihre Angehörigen nicht gefunden. Doch solange das so ist, werden weder sie noch der Suchdienst des Österreichischen Roten Kreuzes aufgeben.