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Verrückter Alltag

Wenn Eltern psychisch krank werden

Ein Beitrag von Evangelista Sie

 

Deine Mutter sieht, hört oder denkt Dinge, die du nicht siehst. Dein Vater ist mal liebenswürdig zu dir - und dann wieder total abwertend. Dein Alltag zu Hause ist verrückt. Du schämst dich für das Verhalten deiner Mutter oder deines Vaters, traust dich nicht mit anderen drüber zu sprechen und fühlst dich einsam und allein damit. Denn deine Mutter oder dein Vater hat vielleicht eine psychische Erkrankung. Wenn sich jemand ein Bein bricht, ist vielen klar, dass dieser Mensch dadurch krank ist.

 

Anders ist es bei psychischen Erkrankungen. Denn bei psychischen Erkrankungen denkt, fühlt oder handelt die erkrankte Person anders als ein gesunder Mensch. Dadurch kann das Verhalten der erkrankten Person fremd wirken und die Familie stark beeinflussen. Gerade, wenn die eigenen Eltern oder nahe Verwandte erkranken, kann es deinen ganzen Alltag auf den Kopf stellen. Wie du am besten mit einer psychischen Erkrankung deiner Eltern oder von Menschen, die dir nahestehen, umgehen kannst, erfährst du in diesem Artikel.

Was genau ist eine psychische Erkrankung?

Wenn jemand psychisch erkrankt, dann verhält sich dieser Mensch anders als gesunde Menschen und hat extreme Gefühle und Gedanken. Zu den häufigsten psychischen Erkrankungen zählen unter anderem Depressionen. Menschen mit Depressionen fühlen sich für längere Zeit unglücklich und haben keine Lust, etwas zu machen. Essen machen, Körperpflege oder andere alltägliche Sachen werden oft unmöglich für sie.

Warum werden manche Menschen psychisch krank?

Jeder Mensch kann psychisch krank werden. Für die psychische Erkrankung kann es mehrere Ursachen geben: Manche Menschen haben eine "dünnere Haut" und erleben schöne wie auch schlimme Ereignisse und Gefühle intensiver als andere Menschen. Das kann sie verletzbarer machen als andere. Wenn jemand heftig verletzt wurde - und zum Beispiel schlimme Erfahrungen gemacht hat - oder dauerhaft überfordert ist, kann er oder sie psychisch krank erkranken.

Kann man psychische Krankheiten behandeln?

Ja, es gibt verschiedene Möglichkeiten, psychische Krankheiten zu behandeln.

 

Medikamente:

Psychiater können Medikamente verschreiben, die den Erkrankten helfen können, sich besser zu fühlen. Manche Medikamente können aber für manche Menschen Nebenwirkungen haben.

 

Therapie:

Oft hilft es dem erkrankten Menschen mit einer Psychotherapeutin, einem Psychologen oder einer Psychiaterin zu sprechen. Die Gespräche können allein, mit Menschen aus der Familie oder mit Menschen mit ähnlichen Problemen stattfinden.

 

Selbsthilfegruppen:

Die erkrankte Person kann außerdem andere Menschen treffen, die die gleiche psychische Erkrankung haben, und mit ihnen in Selbsthilfegruppen reden.

 

Krankenhaus:

Im Krankenhaus bekommen psychisch erkrankte Menschen auf mehrere Arten Unterstützung: Oft bekommen sie Medikamente, können mit Psychotherapeuten sprechen und bekommen Hilfe bei alltäglichen Sachen.

Kann ich diese Krankheit auch bekommen?

Ja, denn wirklich jeder Mensch kann psychisch krank werden. Die meisten Kinder von psychisch erkrankten Eltern werden aber nicht psychisch krank.

Was kann ich tun?

 

Red darüber!

Such dir einen Menschen, dem du vertraust und red darüber! Das kann sein: eine Freundin, ein Onkel, die Eltern von deinen Freunden, eine Lehrerin, gute Freunde von deinen Eltern. Du kannst dir auch bei Beratungsstellen weiterhelfen lassen!

 

Nimm dir Zeit für das, was dir Spaß macht!

Gerade in schwierigen Zeiten ist es wichtig, das zu machen, was dir Kraft und Energie gibt. Das können Treffen mit deinen Freunden sein, Sport, Musik, Tanzen, Malen ...

 

Tu, wonach dir ist! Tu nur so viel, wie für dich geht!

Du kannst nicht alle Aufgaben deiner Eltern übernehmen - und das ist auch zu viel verlangt! Mach nur so viel, wie für dich geht! Sprich aus, was du fühlst! Sag deinen Eltern, was dich verletzt und was dir zu viel ist! Wenn es trotzdem weitergeht, dann geh aus der Situation raus und rede mit anderen!

 

Hol dir Unterstützung!

Wenn alles zu viel wird, dann hol dir Unterstützung bei einer Vertrauensperson in der Schule, der Hausärztin (sie steht unter Schweigepflicht und darf nichts aus eurem Gespräch weitersagen) oder bei Beratungsstellen! Unter den Links findest du ein paar Adressen für Stellen, die dir weiterhelfen können.

Links zum Thema

www.verrueckte-kindheit.at

Verrückte Kindheit: Information und Beratung für Jugendliche ab 12 und erwachsene Angehörige (Wien)

 

www.hpe.at

HPE: Beratungen, Information und Treffen für Angehörige und Freunde psychisch erkrankter Menschen, in allen Bundesländern

 

time4friends

Bei der Peer-Beratung time4friends hören dir andere Jugendliche zu und du bekommst Tipps von Gleichaltrigen.

 

www.rataufdraht.at

Rat auf Draht: österreichweite Telefon-Beratung, Online-Beratung

 

www.telefonseelsorge.at

Telefonseelsorge: österreichweite Telefon-Beratung, Online-Beratung