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Dürfen unsere Kinder mitspielen?
Die Jugendgruppe in Eferding gestaltete einen Tag mit den Flüchtlingen in Leppersdorf.
Nachdem das Thema Flüchtlinge aktuell mehr als präsent ist entschied sich die Jugendgruppe des Roten Kreuzes Eferding sich näher mit dem Thema Asyl zu beschäftigen - zumal ihnen in den letzten Wochen der Umgang mit dem Thema Asyl und den Betroffenen in den (sozialen-) Medien nicht mehr gefallen hat.
"Das Geschriebene und Gesagte nicht einfach akzeptieren und stehen zu lassen, sowie zu Handeln, statt nur zu reden." war der Entschluss der Jugendlichen, so der JRK-Leiter Christoph Wagner aus Eferding. Die Idee einer gemeinsamen Jugendgruppenstunde zur Förderung der Gemeinschaft und Abwechslung im Alltag in Leppersdorf für die Asylsuchende war geboren.
JRK-Leiter Christoph Wagner schildert seine Erlebnisse:
Die Offenheit und Freundlichkeit, der Familien in der Asylunterkunft, gegenüber uns und unserem Vorhaben war bei unserem ersten Aufeinandertreffen schon sehr beeindruckend! Ohne jedes Zögern haben sie sich bereit erklärt uns einzuladen, den Nachmittag miteinander zu verbringen und uns bei allem zu unterstützen. Wann kommt ihr? Wo wollt ihr das machen? Was können wir tun, um zu helfen? Einige Fragen die adhoc gar nicht beantwortet werden konnten, da wir uns selber noch nicht einig waren. Und dann doch eine überraschende Frage, deren Antwort für uns eigentlich selbstverständlich war: Dürfen unsere Kinder auch mitspielen? Natürlich gab es nur eine Antwort- JA! Auch die Erwachsenen waren selbstverständlich eingeladen mit uns zu feiern. Die Augen der Asylsuchenden wurden immer größer und strahlender und wir noch motivierter!
Am Samstag, den 28. Juni sind zehn Rot-Kreuz-Mitarbeiter bzw. JRK-Gruppenbetreuer mit 20 Jugendlichen aus den JRK-Gruppen mit Sack und Pack nach Leppersdorf gereist, um dort mit 15 Kindern und 10 Erwachsenen einen schönen Tag zu verbringen. Wir wurden bereits von unseren neuen Freunden empfangen, die schon darauf warteten endlich Hand anzulegen. Die ersten dort wohnenden Kinder ließen auch nicht lange auf sich warten und waren gespannt was wir denn alles mit ihnen vorhatten. Zusammen wurden Zelte, Bänke und Tische aufgebaut und Spielmaterialen vorbereitet. Verschiedene Stationen konnten von unseren JRK-Kindern, den Kindern der Asylsuchenden und deren Eltern besucht werden. Die Stationen waren unter anderem Ballspiele, Kreidemalen, Zeichnen und Basteln, Schminken, Schwungtuch und vieles mehr.
Als kleines Dankeschön an unsere Gastgeber pflanzten die JRK-Kinder Sonnenblumen in den Gemeinschaftsgarten, welche diesen nun einzäunen. Man kann nur hoffen, dass die Blumen bald in voller Blüte stehen, und so alle an diesen Tag erinnert werden. Und um sich gestärkt den unterschiedlichen Aktivitäten widmen zu können, wurden wir unter anderem mit Köstlichkeiten wie gefüllten Weinblättern, Fladen und gefüllten Teigtaschen verköstigt, die von den Bewohnern für alle zubereitet wurden.
Es gestalteten sich einige bunte Stunden voller positiver Eindrücke und Erlebnisse, die wir ganz bestimmt so schnell nicht vergessen werden! Viele strahlende Gesichter und lautes Gelächter waren den ganzen Nachmittag zu sehen beziehungsweise zu hören. Wir hoffen, dass dies ein Anstoß für alle ist, die Vorurteile die wir gegenüber anderen Menschen haben zu überdenken. Unsere Kinder haben gezeigt, wie man vorurteilslos in Begegnungen geht. Nächste gemeinsame Aktivitäten wird es mit Sicherheit weiterhin geben, so das äußerst positive Resümee von Christoph Wagner und Martina Fleck (Jugendrotkreuz Eferding), den zwei Hauptakteuren dieser Aktion.