Armut gibt es auch bei uns. Mit dem #unten wird im Netz auf Diskriminierung und die Unterschiede zwischen arm und reich aufmerksam gemacht. Beim Durchlesen fällt vor allem eines auf: Junge Menschen verpassen Bildungs- und Aufstiegschancen und das nur, weil ihre Eltern weniger verdienen als die ihrer Klassenkollegen. Einfach mehr zu arbeiten ist da keine Lösung, wird den Betroffenen aber immer noch vorgeschlagen.
Heute eine Freundin: wie, du kannst nicht Skifahren?
— Amaya Amaru (@AmayaAmaru) 11. November 2018
Ich: wir hatten früher kein Geld für Skiurlaube.
Freundin: dann hätten deine Eltern beide arbeiten gehen sollen.
Ich: sind sie.
Freundin: ja dann hätten sie sich bessere Jobs suchen müssen.
Bin immernoch sprachlos #unten
Beim Elternsprechtag, bei Exkursionen oder Freizeitaktivitäten: Kinder spüren schon sehr früh, wenn sie sozial benachteiligt sind. Das Schlimme ist, viele Menschen lassen sie es auch spüren.
Bewerbung auf bestes Gymnasium der Stadt, mein Schnitt 1,0. Schulleiter sagt nach 5 Minuten Gespräch sehr deutlich, er glaube nicht, dass wir hier in seiner Schule an der richtigen Adresse sind.#unten
— lesenimdunkeln (@lesenimdunkeln) 8. November 2018
Wenn deine alleinerziehende Mutter beim Elternsprechtag in der fünften Klasse von deinem rechtskonservativen Klassenlehrer zu hören bekommt: Solche Kinder wie ihres haben auf einem Gymnasium nichts verloren. #unten
— Sebastian Friedrich (@formelfriedrich) 8. November 2018
Schlimmer als arm zu sein ist nur, wenn andere mitbekommen, wie arm man wirklich ist. Schließlich will man dazugehören und nicht als Außenseiter abgestempelt werden.
ich, tochter einer alleinerzieherin, bin in eine sehr elitäre schule gegangen und war in einem Freundeskreis aus fast durchgehend absurd wohlhabenden rich kids, mit deren Lebensstil ich nicht mithalten konnte. einmal fragte mich einer: "warum musst du immer so arm sein?" #unten
— Sara Hassan (@sarahas_san) 8. November 2018
#unten ist auch sich selbst nach einem Aufstieg immer noch fehl am Platz zu fühlen, manchmal ein Leben lang, immer auf der Hut wann sie eine "enttarnen".
— Yasmina Banaszczuk (@lasersushi) 8. November 2018
Gleichzeitig dann linke Leutchen hier, die einer alles an Erfahrung absprechen was man gemacht hat, "geht dir ja jetzt gut" https://t.co/HeuAOIIjXN
Der Journalist Christian Baron, der für das Magazin Freitag schreibt, startete den Aufschrei mit #unten. Er hatte in seiner Jugend selbst mit sozialer Diskriminierung zu tun und wollte endlich darauf aufmerksam machen, wie viele Vorurteile es gegenüber armen Menschen gibt.
Arm wird man aus vielen Gründen, dazu gehören auch Scheidung und Krankheitsfälle in der Familie. Die Bundesjugendvertretung sagt, dass in Österreich rund jedes 5. Kind von Armut betroffen oder bedroht ist. Das Team der Individuellen Spontanhilfe des Roten Kreuzes ist oft mit Menschen konfrontiert, die dringend Hilfe benötigen. Jetzt kannst auch du helfen, indem du einfach einen Gegenstand mit uns tauscht. Mach mit bei unserer Aktion #tauschrausch.
Bei den #richkidsofgermany geht es nur ums Geld. >> Zum Beitrag <<
Wenn junge Leute keine Arbeit finden...
Armut ist kein Kinderspiel