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Echte Kerle. Echte Frauen. Echte Menschen.

Welche Rolle spielst du in deinem Leben?

Ein Beitrag von Evangelista Sie

 

Mädchen müssen gut ausschauen, haben Brüste, tragen Röcke oder Kleider (ohne dabei wie eine "Schlampe" auszusehen), interessieren sich für Make-up und können gut über Gefühle reden. Burschen haben kurze Haare, sind tough, raufen, mögen Fußball, können gut mit Werkzeugen und Computern umgehen - und weinen nicht. Viele Menschen haben Vorstellungen und Bilder davon, wie ein "echtes Mädchen"oder ein "echter Bursche" aussehen und was dieser Mensch können soll. Für manche Menschen passen diese Bilder gut und sie fühlen sich wohl damit. Doch was ist, wenn du dich damit nicht wohlfühlst? Dieser Artikel verrät dir, was du tun kannst, um echt du zu sein. Nehmen wir zuerst dafür Geschlechterrollen unter die Lupe!

Was sind Geschlechterrollen?

Geschlechterrollen sind Stereotypen, also (Vor)Urteile und Bilder, davon, wie eine "typische Frau" oder ein "typischer Mann" sein soll. Im Englischen spricht man dabei von Gender Roles, also von Eigenschaften und Verhalten, die eine Kultur oder eine Gesellschaft als typisch für ein bestimmtes Geschlecht ansieht. Von einem "typischen Mädchen" oder einem "typischen Burschen" erwartet die Gesellschaft dann zum Beispiel, dass die Person bestimmte Kleidung trägt und bestimmte Hobbies und Sachen hat, die er oder sie gut kann. Dabei lassen sich Menschen nicht einfach in nur zwei Schubladen stecken! Denn Geschlecht ist eine komplizierte Sache!

Was ist Geschlecht?

Ein Geschlecht setzt sich zusammen aus dem Körpergeschlecht, der Geschlechtsidentität und dem Geschlechtsausdruck.

 

Körpergeschlecht

Beim Körpergeschlecht geht es um körperliche Merkmale. Menschen haben natürlich unterschiedliche Körper. Je nachdem, welche Kombination an Geschlechtsorganen, Chromosomen und Hormonen sie bei ihrer Geburt mitbringen, teilt sie die Medizin in weiblich und männlich ein. Dieses Körpergeschlecht kommt in die Geburtsurkunde.

 

Geschlechtsidentität

Die Geschlechtsidentität sagt, als was für ein Geschlecht sich ein Mensch fühlt. Das gefühlte Geschlecht kann mit der Geburtsurkunde übereinstimmen - oder davon abweichen. Wenn die Geburtsurkunde von dem abweicht, wie sich ein Mensch fühlt, kann die Person zum Beispiel eine Trans-Frau, ein Trans-Mann, genderqueer oder vieles mehr sein.

 

Geschlechtsausdruck

Beim Geschlechtsausdruck geht es um die Art, wie jemand das gefühlte Geschlecht, also die Geschlechtsidentität, zeigt und ausdrückt. Je nachdem, was für einen Körper ein Mensch hat, richtet die Gesellschaft bestimmte Erwartungen und Anforderungen an den Menschen, wie er oder sie aussehen, sich verhalten, fühlen und was er oder sie gut können und mögen soll.

Was ist das Problem?

Zum Problem werden Geschlechterrollen dann, wenn Menschen, die die Erwartungen nicht erfüllen, ausgegrenzt, beschimpft oder gemobbt werden. Zum Beispiel gilt ein Bursche, der backt, oder nicht "hart" genug ist, oft als "Schwuchtel", ein Mädchen, das mit mehreren Menschen Sex hat, als "Hure". Geschlechterrollen können auch beeinflussen, wie du von dir selbst denkst. Zum Beispiel halten sich manche Mädchen in angeblich "typisch männlichen" Sachen wie Mathe für schlechter, als sie sind, und trauen sich darin weniger zu. Geschlechterrollen können also dazu führen, dass man sich nicht traut, das zu machen, was man mag, und zu sein, wer man gerne wäre - aus Angst, was andere Menschen denken könnten, und dass andere einen als "unweiblich" oder "unmännlich" abstempeln.

Foto: Unsplash | Christian Erfurt

Wie komm ich da raus?


Hinterfrage Rollenbilder!

Frag dich selbst: Was ist denn dabei, wenn ein Bursche oder ein Mädchen gern bestimmte Sachen macht, sich so verhält oder so fühlt?

 

Finde heraus, wer und wie du sein willst!

Was interessiert dich? Fotografie, Sport, Musik, Basteln, Technik? Finde heraus, was dir Spaß macht - und tue es! Entdecke, wie du aussehen willst, was du gut kannst und was du lernen willst! Achte dabei, wie du dich fühlst! Und wirf Rollenbilder, mit denen du dich nicht wohlfühlst, in die Tonne! Denn auszuprobieren, was du alles kannst und dir Spaß macht, kann dein Selbstbewusstsein stärken!

 

Mache keine abwertenden Bemerkungen über das Geschlecht oder die Sexualität von anderen!

Abwertende Bemerkungen über das Geschlecht oder die Sexualität von Menschen sind oft sehr kränkend für die andere Person. Wehre dich, wenn jemand abwertende Bemerkungen dir gegenüber macht - oder sprich mit jemandem darüber, dem du vertraust! Lass nicht zu, dass andere wegen ihres Geschlechts oder ihrer Sexualität gemobbt werden!

Mehr Infos

Genderdings - Informationen zu Gender, Sexualität und mehr (Projekt von "Dissens. Institut für

Bildung und Forschung")

 

Interventionen für geschlechtliche und sexuelle Vielfalt

Glossar (Projekt von "Dissens. Institut für Bildung und Forschung")

 

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