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Fast Fashion, Elektromüll und Mikroplastik

Wie unser Lebensstil die Umwelt verschmutzt und was DU dagegen tun kannst

 

Fast Fashion – trendige Kleidung, in kürzester Zeit massenweise produziert und billig verkauft. Ständig wechselnde Kollektionen, so viele, dass du mit dem Kaufen gar nicht mehr hinterher kommst. Zara ist Vorreiter der Fast Fashion Industrie, aber auch H&M, Mango, Primark und Topshop sind ganz vorne mit dabei. Von der Idee bis zur fertigen Kollektion in den Geschäften vergehen gerade einmal zwei bis fünf Wochen. Bis zu 52 Mikro-Kollektionen entstehen so jedes Jahr.

Foto: Rio Lecatompessy | Unsplash

Vor allem Jugendliche sind eine beliebte Zielgruppe der Modeindustrie. Blogger_innen und Influencer_innen präsentieren täglich neue Kleidung auf Instagram & Co und verführen ihre Follower_innen mit Rabattcodes und Angeboten zu noch mehr Konsum. Dadurch werden schnell Dinge gekauft, die eigentlich gar nicht gebraucht werden. Außerdem sind viele Trends nach einer Saison sowieso schon wieder vorbei – so landen viele Kleidungsstücke rasch im Müll.

Welchen Einfluss haben Fast Fashion und die Textilindustrie auf unsere Umwelt?

2015 war die globale Kleidungsindustrie für den Verbrauch von 79 Billionen Liter Wasser, 1.715 Millionen Tonnen CO2-Emissionen und 92 Millionen Tonnen Abfall. Bis 2030 sollen diese Zahlen sogar noch um 50% steigen. Häufig verwendete Materialien wie Polyester und Baumwolle tragen ebenfalls massiv zur Umweltverschmutzung bei. Baumwolle benötigt für den Anbau enorme Mengen an Wasser, Land, Dünger und Pestizide. Polyester wird aus fossilen Brennstoffen hergestellt, ist nicht biologisch abbaubar und beim Waschen einer Waschmaschine voll mit Polyester Kleidung werden bis zu 700.000 Teilchen Mikroplastik ins Wasser abgegeben.

Foto: Cherie Birkner | Unsplash

Abgesehen von den schädlichen Auswirkungen auf die Umwelt, sind die Arbeitsbedingungen in den Produktionsstätten bzw. Sweatshops*, die Großteils in asiatischen Ländern sind, oft menschenunwürdig. Lange Arbeitstage, unbezahlte Überstunden, geringe Gehälter, fehlende Verträge und gesundheitsschädliche Bedingungen sind dort Alltag. Andere Gefahrenquellen, wie fehlende Notausgänge oder Kurzschlüsse durch veraltete elektrische Leitungen, führen immer wieder zu Unfällen oder Bränden, wie das Feuer im Jahr 2012 in der einer Textilfabrik in Bangladesch. Der größte Unfall der internationalen Textilindustrie ereignete sich im April 2013, als die Fabrik Rana Plaza in Bangladesch einstürzte und 1.136 Arbeiter_innen dabei ums Leben kamen. Dort wurde unter anderem Kleidung für Primark, Benetton, Mango, C&A und Kik produziert.

Was kannst DU tun?

1. Informiere dich über die Läden, in denen du deine Kleidung kaufst. Gibt es Informationen über ihre Fabriken, die Arbeitsbedingungen und die Herkunft der Textilien?

2. Sieh im Etikett nach aus welchen Materialien ein Kleidungsstück besteht und kaufe, wenn möglich, etwas aus nachhaltigeren Stoffen wie Bio-Baumwolle. Auch Gütesiegel wie Naturtextil IVN zertifiziert BEST oder GOTS sind ein Hinweis auf eine ökologische und sozialverträgliche Herstellung frei von Schadstoffen.

3. Achte auch darauf, wo produziert wurde. Je lokaler, desto besser.

4. Kaufe Second Hand Kleidung oder veranstalte Kleidertauschparties mit deinen Freund_innen. Außerdem kannst du nicht mehr getragene Stücke auf Shpock, Vinted oder Willhaben verkaufen.

5. Nachhaltig nutzen ist genauso wichtig wie nachhaltig kaufen. Pflege deine Kleidung und trag sie länger als nur eine Saison. Sollte dir ein Teil wirklich gar nicht mehr passen oder gefallen, spende, verschenke oder verkaufe es – aber wirf es auf keinen Fall einfach in den Müll!

6. Folge Influencer_innen, die sich mit Fair Fashion beschäftigen. So wirst du auch immer wieder auf dir noch unbekannte Marken und Produkte stoßen.

7. Teile dein Wissen. Mit deinen Freund_innen, deiner Familie, Bekannten, etc.

*Sweatshops

Ein Sweatshop oder Ausbeutungsbetrieb bezeichnet Fabriken, meistens in Entwicklungsländern, in denen Menschen unter schlechten Arbeitsbedingungen zu Niedriglöhnen arbeiten.

Fast Fashion schnell erklärt

Fast Fashion in unter 5 Minuten erklärt und eine längere Doku sind hier verlinkt:

Mikroplastik

Alles rund um Mikroplastik, wie sich dieses auf unsere Umwelt auswirkt und was du dagegen tun kannst findest du >> hier <<