Get Social: In welchen Situationen kommen Kinder und Jugendliche zu euch?
Pöchacker: Zum einen sind es die Eltern, die das Gefühl haben, dass ihre Kinder Unterstützung brauchen. Oft sind es aber auch Institutionen wie Schulen. Da merken die Pädagogen, dass es in ihrer Klasse jemanden gibt, der etwas braucht.
Bei Kindern sind es meistens Verhaltensauffälligkeiten wie Aggressivität, Angst oder Zurückgezogenheit. Bei Jugendlichen kommt eher das selbstverletzende Verhalten ins Spiel, auch Drogen, Schulverweigerung oder sie erscheinen nicht zur Lehrstelle.
Get Social: Was passiert, wenn jemand zum ersten Mal zu euch kommt? Wie läuft die erste Sitzung ab?
Pöchacker: Die erste Sitzung dauert meistens so 1 ½ Stunden, egal wie alt der Patient ist. Da werden Fragebögen ausgefüllt und Vorbefunde angeschaut, wenn es welche gibt.
Koschitz: Zuerst führen wir ein Gespräch mit dem Kind oder dem Jugendlichen, dann mit den Eltern und am Schluss gemeinsam. Da wird dann geplant, wie die weitere Vorgehensweise aussehen wird, also ob man eine psychologische Testung, eine Blutabnahme oder sonstige externe Untersuchungen benötigt. Das fließt dann alles in die Diagnose ein, die wir dann beim zweiten Mal finden. Da erstellen wir auch gemeinsam mit dem Patienten einen Therapieplan.
Get Social: Was ist eigentlich der Unterschied zwischen einer Psychologin, einer Psychiaterin und einer Psychotherapeutin?
Pöchacker: Eine Psychiaterin hat Medizin studiert und kann als einzige eine Behandlung mit Medikamenten machen. Viele PsychiaterInnen haben auch eine Psychotherapie-Ausbildung.
Koschitz: Eine Psychologin führt Testungen und Therapien durch. Die meisten haben aber auch eine psychotherapeutische Ausbildung. Die Psychotherapie ist dann etwas, wo man wirklich über einen längeren Zeitraum einmal pro Woche 50 Minuten hingeht.
Get Social: Wir haben vorab einige Irrtümer und Behauptungen gesammelt. Hier geht's zu den 5 häufigsten Behauptungen, die ihr richtig gestellt oder erklärt habt!
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